Anwenderbericht

„Unser Arbeitsprinzip sind konstante Ergebnisse von hoher Bildqualität“

American University in Cairo (AUC) digitalisiert ägyptisches Kulturerbe

Bücher, Handschriften, Karten, Zeichnungen und Zeitschriften: Die Sammlungen der American University in Cairo (AUC) beherbergen eine Vielzahl wertvoller historischer Objekte. In strukturierter Weise und mit eindeutigen Zielvorgaben werden diese digitalisiert. Zeutschel unterhielt sich mit Irina Schmid von der AUC über ein faszinierendes Digitalisierungsprojekt.  

Die American University in Cairo (AUC) ist eine private Forschungsuniversität in Neu-Kairo, Ägypten. Sie ist seit über 100 Jahren ein Ort der Lehre und der Forschung für Studierende aus etwa 50 verschiedenen Ländern.  

Die AUC Libraries und Learning Technologies (LLT) spielen eine bedeutsame Rolle im Bildungsauftrag der Universität. Diese umfassen zwei Bibliotheken: Eine Hauptbibliothek mit Büchern der Gegenwart sowie eine historische Bibliothek mit seltenen Büchern und Sondersammlungen. 

AUC Digitalisierungsteam
AUC Digitalisierungsteam

Was ist das Besondere an den Beständen der historischen Bibliothek? 

Seit ihrer Gründung im Jahr 1921 sammelt, bewahrt und verbreitet die historische Bibliothek Bücher in arabischer Sprache sowie unterschiedlichste Drucke. Der Schwerpunkt liegt auf der Geschichte, Literatur, Gesellschaft und Kultur Ägyptens und des Nahen Ostens.

Die Sammlungen enthalten einige der frühesten Beispiele für Drucke in arabischer Sprache, wie die Evangelien und Avicennas Shifa, das „Buch der Heilung“, erstellt auf der Medici-Druckerpresse im 16. Jahrhundert. 

Irina Schmid, Leiterin und Archivarin der digitalen Sammlung verdeutlicht mit einem weiteren Beispiel die Bedeutung der Sammlungen. Sie präsentiert am Bildschirm eine Seite aus einer antiken, islamischen Handschrift, die zerbrechlich wirkt, bei der das Bild im oberen Bereich und die Schrift aber gut zu erkennen sind:  

„Das Manuskript enthält Suren aus dem heiligen Koran, islamische Lebensgebete und Informationen zur Bedeutung der Namen Gottes. Ein weiterer Teil der Handschrift erklärt die Bittgebete und Anrufungen des Korans.“ 

Die arabische Handschriftensammlung enthält viele Exemplare aus dem 18. und 19. Jahrhundert, es gibt aber auch Einzelstücke, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. 

„Die Tiefe und Breite unserer Bestände können der Forschung und Lehre weltweit wichtige Impulse geben. Deshalb wollen wir die historischen Sammlungen auch Schritt für Schritt digitalisieren.“ 

Welche Vorteile bietet das Digitalisierungsprojekt?  

Irina Schmid nennt für das Digitalisierungsprojekt drei Ziele, die eng miteinander verbunden sind und sowohl für die Bibliotheksanwender und die breite Öffentlichkeit Vorteile bieten: 

„Erstens schaffen wir einen verbesserten Zugang zu den Sammlungen der Bibliothek, eingeschlossen der seltenen und historisch wertvollen Aufzeichnungen. Zweitens ermöglichen wir die Beschäftigung mit Sammlungsstücken, die aufgrund ihres fragilen Zustands nicht mehr ausgehändigt werden können. Und drittens schützen wir die Originaldokumente, indem wir mögliche Schäden durch eine zu intensive Nutzung verhindern.“ 

Welche Anforderungen ergeben sich für das Digitalisierungssystem? 

Bei der Wahl des Digitalisierungssystems gab es klar definierte Anforderungen, wie Irina Schmid erläutert: 

„Unser Arbeitsprinzip sind konstante Ergebnisse von hoher Bildqualität. Wir planen und führen die Arbeit auf strukturierte und skalierbare Weise durch, sodass unsere Ergebnisse wiederholbar sind und die Qualität unserer digitalen Sammlungen einheitlich hoch ist. Gleichzeitig vermeiden wir Re-Scans, die die Objekte unnötig belasten und zeitaufwändig sind.“ 

Zum Einsatz kommen Zeutschel Aufsichtscanner und die Zeutschel OmniScan Software, mit der sich Scanjobs definieren, Scanprozesse durchführen und Bilder bearbeiten lassen.      

Ein Gerät ist bereits seit 2021 in Betrieb, im Februar 2024 kam ein A2-Modell der OS C-Reihe hinzu. Die Zeutschel OS C Aufsichtscanner sind für die tägliche Arbeit in der Digitalisierungsstelle konzipiert. Sie eignen sich für größere Digitalisierungsprojekte, die eine standardisiert hohe Bildqualität bei maximaler Performanz benötigen. 

Wie bewährt sich das Digitalisierungssystem in der Praxis? 

Was dies in der Praxis bedeutet, zeigt uns Irina Schmid anhand eines weiteren Digitalisats aus der historischen Sammlung. Sie hält in ihren Händen eine Ausgabe der Frauen-Zeitschrift Bint Al Nil aus dem Jahr 1947.  

Auf dem Titelbild zu sehen ist im Zeichenstil eine junge Frau mit ebenmäßigem Teint und dunkelblondem Haar in einem eleganten roten Kleid. In der einen Hand hält sie eine Zigarette, mit der anderen lehnt sie sich lässig an ein Geländer. 

„Vergleichen Sie die Farben des Original-Titelbildes mit dem Digitalisat. Die Farbwiedergabe ist hervorragend.“ Doch nicht nur die Bildqualität überzeugt in der Praxis, wie Irina Schmid weiter ausführt: „Die Scanoperatoren berichten von einer einfachen, intuitiven Bedienung. Zudem ist unsere Arbeitseffizienz weiter gestiegen. Dazu trägt der OS C mit seinen kurzen Scanzeiten als auch die OmniScan-Software bei. Diese leitet unsere Scanoperatoren verständlich durch den gesamten Scanprozess.“ 

Bisher wurden an die 12.000 Werke der historischen Bibliothek mit den Zeutschel Aufsichtscannern digitalisiert, das entspricht zirka 1,2 Millionen Scans. Insgesamt befinden sich über 68.000 Werke in der Bibliothek. 

Zum Abschluss: Was sind ihre Pläne und Wünsche für die Zukunft, Frau Schmid?  

Eine ideale Ergänzung für unsere Digitalisierungs-Infrastruktur wäre ein Q 0 oder sogar HQ 0. Damit könnten wir unseren großen Bestand an Landkarten und Architekturzeichnungen bis zu A0 Formaten in unsere digitale Sammlung überführen.“ 

AUC Zeutschel Buchscanner
AUC Zeutschel Book-Scanners

Bildunterschriften 

AUC_Digitalisierungsteam.jpg: Das AUC Digitalisierungsteam um Irina Schmid, Leiterin der digitalen Sammlung (zweite von links). 

AUC_Zeutschel_book_scanners_high_res: Zeutschel Aufsichtsscanner digitalisiert das kulturelle Erbe Ägyptens.  

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