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„Zeutschel bleibt Innovationsführer im Buchscanner-Markt“

Herr Vogler, gibt man in den Google-Suchschlitz “Zeutschel“ ein, wird als 1. Treffer „OS Q: Die neue Zeutschel Buchscanner-Generation“ angezeigt. Setzt Zeutschel den Firmen- oder Vertriebs-Fokus wieder auf Buchscanner – also „back to the roots“?

Jörg Vogler:  Unsere Kernkompetenz ist die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb von Buchscannern ‚Made in Germany’. Das hat sich niemals geändert und daran halten wir konsequent fest. Zeutschel ist seit Mitte der 90er Jahre Weltmarktführer bei Buchscannern und versteht sich als Innovationsmotor der Branche. Diesen Anspruch untermauern wir jetzt mit der neuen OS Q-Serie. Die neue Buchscanner-Generation aus dem Hause Zeutschel übertrifft alles bisher Dagewesene an Bildqualität und Prozesseffizienz. Auf der Grundlage unseres Erfolgs bei Buchscannern haben wir zum einen in den letzten Jahren unser Lösungsgeschäft erweitert und zum anderen das Prinzip des Aufsichtscans im Büroumfeld etabliert.

Sie setzen in der neuen Buchscanner-Generation nun ebenfalls Kameras ein und wechseln von der bisher genutzten Zeilensensor- auf die Flächensensortechnik. Dieses Prinzip verwendet einer Ihrer Wettbewerber seit Anbeginn. Was bewegte Sie zu diesem Wechsel?

Jörg Vogler: Auch wenn die Geräte visuell einen anderen Eindruck vermitteln: Die neue Buchscanner-Generation setzt Zeilensensortechnik ein. Dabei nutzen wir einen neu entwickelten CMOS-Sensor mit einer einzigartigen Scanqualität. Mit dem Zeutschel OS Q erzielen wir Bildergebnisse, welche die höchsten Qualitätsniveaus der aktuellen Digitalisierungsstandards FADGI, Metamorfoze und ISO 19264 erfüllt und teilweise sogar übertrifft. Mit dem vor zwei Jahren vorgestellten ScanStudio hat Zeutschel aber auch ein Digitalisierungssystem mit Flächensensor im Angebot. Entscheidend für uns sind immer die Anforderungen der Kunden. Im Markt für Reprotechnik, beispielsweise wenn es um die Digitalisierung von Film- und Diamaterialien geht, sind hochauflösende Flächensensoren die erste Wahl. Das ist bei der Digitalisierung gebundener und speziell großformatiger Vorlagen anders. Im Vergleich zum Flächenchip bietet hier die Zeile mit echter RGB-Erfassung auf jedem Pixel, also ohne Farbinterpolation, die qualitativ beste Lösung.

Ist die neue Scanner-Generation ein „alleiniges Kind“ aus dem Hause Zeutschel oder das einer Entwicklungskooperation

Bei der Entwicklung unserer Scanner arbeiten wir mit ausgewählten Partnern zusammen. Diese müssen in der Lage sein, unsere strengen Anforderungen an die Abbildungsqualität zu erfüllen. In der neuen Scanner-Generation gehen wir sogar noch einen Schritt weiter. Die neue Scanner-Generation enthält exklusiv die Kameratechnik eines renommierten Bildverarbeitungsspezialisten.

Wo werden die neuen Scanner produziert und welchen Einfluss hat die Globalisierung auf Produktion und Vertrieb?

Jörg Vogler: Die neue Buchscanner-Generation wird komplett am Firmensitz in Tübingen-Hirschau produziert. Zeutschel bekennt sich zum Standort ‚Deutschland’. Der Vertrieb erfolgt über Partner in über 100 Ländern weltweit. Dabei setzt Zeutschel erfolgreich auf langjährig gewachsene und vertrauensvolle Partnerschaften.

Wie fangen Sie schwankende Einkaufspreise der Hardware-Komponenten (Scanner-Teile und Scannerzubehör) ab, um eine stabile Preispolitik zu garantieren?

Jörg Vogler: Die schwankenden Einkaufspreise bereiten uns derzeit noch die geringsten Kopfschmerzen. Die viel größere Herausforderung für die Branche sind aktuell unnötige Preiskämpfe, die von Wettbewerbern ausgelöst wurden. Damit schaden wir uns allen.

Welche Zielgruppe profitiert von der Verbesserung der Imagequalität und wo bzw. in welchen Anwendungsszenarien sehen Sie Ihre Scanner zukünftig im Einsatz?

Jörg Vogler: Von der verbesserten Bildqualität profitieren vor allem Bibliotheken und Archive in der Kulturgutdigitalisierung. Mit den neuen Zeutschel Scannern lässt sich das Ziel erreichen, Originale nur einmal zu scannen. Re-Digitalisierungen aufgrund von Qualitätsproblemen gehören somit der Vergangenheit an.

Zeutschel hat sich in den letzten Jahren stark in der kitodo-Community als Entwicklungspartner des gleichnamigen Softwarepaketes für Digitalisierungsprojekte und als Systemintegrator engagiert. Werden Sie dieses Engagement weiter fortsetzen und ggf. ausbauen?

Jörg Vogler: Kitodo ist für Zeutschel ein Wachstumsmarkt und ein wichtiger Baustein, um unseren Kunden ganzheitliche Lösungen für Digitalisierungsprojekte anzubieten. Deshalb werden wir auch in Zukunft unser Engagement fortsetzen. So stellen wir bereits jetzt der Community unentgeltliche Ressourcen für die Weiterentwicklung der Software zur Verfügung.

Was empfehlen Sie der Branche in Zeiten des Fachkräftemangels und halten Sie firmenübergreifende Forschungs- und Entwicklungskooperationen – auch zwischen Wettbewerbern – für praktisch realisierbar?

Jörg Vogler: Zeutschel fördert die Digitalisierung in Bibliotheken, Archiven und Unternehmen mit innovativen Scantechnologien. Damit bieten wir Ingenieuren und Software-Entwicklern ein attraktives Tätigkeitsfeld. Entscheidend ist, dass die Fachkräfte ihr Know-how in interessante Entwicklungsprojekte einbringen und dabei etwas „bewegen“ können. Wichtig sind zudem kontinuierliche Aus- und Weiterbildungen der eigenen Mitarbeiter. Zeutschel steht seit Firmengründung firmenübergreifenden Forschungs- und Entwicklungskooperationen sehr positiv gegenüber. Wir haben in vielen Fällen gezeigt, dass diese realisierbar sind und dass beide Seiten davon profitieren. Deshalb sind wir auch immer offen für Kooperationen jeglicher Art, auch mit Wettbewerbern der Branche.

Zeutschel ist ein etabliertes, inhabergeführtes Unternehmen mit langjähriger Tradition. Welche Strategie verfolgen Sie, um Ihren Kunden Zukunftssicherheit in die „Investition Zeutschel“ zu geben?

Jörg Vogler: Unsere Kunden vertrauen Zeutschel, weil das Unternehmen für Qualität, Innovation und Kontinuität steht. Wir pflegen eine engen Kontakt und intensiven Austausch mit unseren Kunden. Entsprechend kennen wir deren Anforderungen und berücksichtigen diese konsequent bei der Entwicklung neuer Produkte. Zudem sind die Scanner selbst mit ihrer Robustheit und ihren hochwertigen Komponenten auf eine lange Einsatzzeit ausgelegt. Eine hohe Verfügbarkeit der Geräte stellt unser leistungsfähiger, weltweiter Service & Support sicher, der vorbeugend wirkt und im Störungsfall schnell hilft. In der Produktion legen wir zudem auf eine durchgängig strenge Qualitätskontrolle großen Wert. All dies zusammen sorgt für die Zukunftssicherheit in die „Investition Zeutschel“.

Auf was darf man gespannt sein – welche Ideen haben Sie und welche Entwicklungen planen Sie in den nächsten zwei bis fünf… Jahren?

Jörg Vogler: Wir arbeiten ständig daran, unsere Scanner weiterzuentwickeln. Dabei fließen sowohl Anforderungen unserer Kunden als auch die Ergebnisse von Strategie-Meetings mit unseren Partnern ein. Zeutschel Lösungen werden auch in Zukunft Bibliotheken und Archive darin unterstützen, Wissen einer breiteren Öffentlichkeit verfügbar zu machen und wertvolles Kulturgut zu bewahren und zu erhalten.

Herr Vogler, herzlichen Dank für dieses ausführliche Interview und viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer Vorhaben!

Das Interview mit Jörg Vogler führte Ulrike Holtkamp, Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift b.i.t.-online.

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